Roadtrip Ecuador

Wie auch schon bei anderen Roadtrips, haben wir uns wieder dazu entschlossen nur ein Land zu erkunden und uns dabei Zeit für Landschaft, Menschen und Kultur zu nehmen. Es sollte Südamerika werden und zwar Ecuador. Die Reise hatte ich in in zwei Teilen geplant, zum einen das Festland – von Quito bis Guayaquil und der zweite Teil dann auf den Galapagos Inseln. Die Galapagos Inseln gehören zu Ecuador und können auch nur vom Festland Ecuador angeflogen werden.

Zu jedem Text habe ich ein paar Fotos hinterlegt – einfach durchklicken und Spaß haben.

Über Madrid, sind wir nach Quito geflogen und haben am Flughafen unseren Mietwagen abgeholt. Quito, die Hauptstadt Ecuadors, liegt auf einer Höhe von 2.850m in den Vorläufern der Anden. Die Stadt wurde auf den Fundamenten einer alten Inka-Siedlung errichtet. Die Altstadt von Quito ist eine von der UNESCO gelistete Stätte des Weltkulturerbe. Die Gassen sind schmal und extrem steil (zum Teil weit über 20% Steigung/Gefälle!) – sehr beeindruckend und nur für geübte Autofahrer.

Ob bei Tag oder bei Nacht, die an den Hügeln hinauf gebauten Häuser sind faszinierend.

Die Basílica del Voto Nacional (Basílika des nationalen Gelübdes) ist auch für nicht Kirchenfans ein Besuch Wert. Die Türme können bestiegen werden und unter dem Dachstuhl wurde ein Steg gebaut, der den Weg vom einen zum anderen Turm direkt über dem Kirchenschiff möglich macht. Auf den unterschiedlichen Ebenen der Basílica befinden sich Shops und Ausstellungen, was ich so noch nie in einer Kirche erlebt habe. Der letzt Aufstieg zu den Türmen geht über ein Freitreppe und ist nur was für schwindelfreie Menschen.

Die Basílica del Voto Nacional ist die größte neugotische Basilika in Amerika, gehört zum Erzbistum Quito und trägt die Titel einer Basilica minor und eines Nationalheiligtums.

La Mitad del Mundo (span.: Die Mitte der Welt) ist ein Äquatormonument, welches 23km nördlich von Quito liegt und wer mal direkt auf dem Äquator stehen möchte, sollte sich das nicht entgehen lassen. Hier kann jeder auch an einem praktischen Beispiel erleben, wie sich die magnetischen Kräfte der Polkappen neutralisieren oder wo sonst kann man ein Ei vertikal auf einem Nagelkopf ausbalancieren?

Zentrum des Monuments ist eine große Kugel (4,5 m Durchmesser) auf einem Monolithen, um die ein Metallring verläuft. Diese soll die Erde und den Äquator symbolisieren.

In Richtung Norden ging es für uns weiter nach Otavalo, um den berühmten Indio Markt zu besuchen. Der Markt findet auf dem Plaza de Ponchos mitten im Stadtzentrum statt und ist nicht zu verfehlen. Schals, Decken, Hüte, Ponchos, Silberschmuck und vieles mehr ist zu finden. Es soll tatäschlich einer der größten Märkte Südamerikas sein. Unser Aufenthalt hat viel Spaß gemacht.
Nächster Stopp Cotopaxi! Der Cotopaxi ist mit 5897 m der zweithöchste Berg Ecuadors und einer der höchsten aktiven Vulkane der Erde. Obwohl aktiv, ist er der am häufigsten bestiegene Berg des Landes und einer der meistbesuchten Gipfel Südamerikas. Bis 3800m kann man mit dem eigenen Auto fahren. Mit einem 4×4 Antrieb, sogar bis 4500m. Da wir keinen 4×4 hatten, haben wir uns für einen Guide entschieden. Ab 4500m kann, wer mag, noch bis auf 4864m zu Fuß zum Refugio hochlaufen – was Gunther auch gemacht hat. Auch wenn der Guide zum Spaß doppelt so schnell die knapp 400Hm aufwärts, sowie abwärts absolviert, putzt es auf dieser Höhe ordentlich die Lungenflügel durch.

Weiter ging es bis Quilotoa. Wir hatten ein Hostel in mitten der Berge, teilweise ohne Strom und Internet. Der Besuch der Lagune Quilotoa stand auf unserem Programm. Quilotoa ist der Name einer Caldera und des darin befindlichen bis zu 250 Meter tiefen Kratersees, zugleich der westlichste Vulkan in den ecuadorianischen Anden. Heute liegt der höchste Punkt auf 3914 m Höhe, Durchmesser der Caldera beträgt 3 km. Leider hat uns das Wetter Regen beschert, was uns nicht abgehalten hat. Der Trail hat durchschnittlich 20% Gefälle. Das sollte jeder beim Abstieg im Hinterkopf haben, denn beim Aufstieg spürt man das gewaltig, oder man lässt sich auf dem Pferd wieder nach oben tragen.

Nach einer fast vierstündigen Autofahrt – auf und ab  – sind wir in Baños angekommen. Baños ist ein riesiger Abenteuerspielplatz für Erwachsene. Rafting, Canyoining, Flying Fox, Hängebrücken, Quad fahren, Schaukeln über dem Abgrund und noch so viel mehr.
Unbedingt anzuschauen lohnt sich der Wasserfall in Baños.  Der Pailón del Diablo ist gewaltig und sehenswert. Der Wasserfall liegt 14km außerhalb von Baños.

Genau genommen bezeichnet Pailón del Diablo gar nicht den Wasserfall, sondern die Schlucht, durch die er hinunterstürzt. In diese „Schlucht des Teufels“, stürzt er aus einer Höhe von ca. 80 Metern über drei Stufen, in der letzten liegt ein Felsen der einem Totenkopf ähneln soll.

Weiter ging es, entlang der Anden vorbei am Chimborazo, dem höchsten Vulkan Ecuador bis nach Alausí. Leider hat es im Vulkangebiet geschüttet, gehagelt, gewittert und ein Blitz ist nur wenige 100m von uns eingeschlagen. Zum Teil waren die Wassermassen so extrem, dass man sich wie im Fahren eines Flusses vorgekommen ist und wir dankbar waren, dass nichts schlimmes passiert ist. Deshalb konnten wir nur einen kurzen Blick auf den Vulkan erhaschen.

Alausí ist bekannt für den Zug zum Diablo de Nariz, der Teufelsnase. Leider fährt dieser aktuell nicht. Sehr schade! Über diese spektakuläre Zugfahrt wurde schon viel berichtet. Wir sind mit dem Auto ein Stück hochgefahren, um wenigstens einen Blick auf die Bahnstrecke und die Teufelsnase zu erhalten. Der Zug steht am Bahnhof und sieht einsatzbereit aus laughing .

Unsere letzte Etappe mit dem Auto fuhren wir bis Guayaquil. In Guayaquil haben wir noch zwei Nächte verbracht, um dann mit dem Flugzeug nach San Cristobal auf die Galapagos Inseln zu fliegen.

Tipp: Kurze Strecken mit dem Auto einplanen, da die Straßen teilweise schlecht sind (Schlaglöcher, weggespült, nur teilweise oder nicht geteert). Mehr als 180km pro Tag hatte ich nicht geplant. Als Beispiel: Die Strecke von Alausi nach Guayaquil beträgt 183km. Hierfür benötigt man ca. 4 Stunden. Und auf Google Maps darf man sich auch nicht zu 100% verlassen – also immer mal wieder mitdenken cool .

Wir – Rabea und Gunther – hatten viel Spaß auf dieser Route und für uns war es ein echtes Abenteuer. Reifenpanne, viele Polizeikontrollen, hilfsbereite Ecuadorianer, gutes Essen, schlechte Straßen und „Eis mit Käse“ – kein Witz. Einfach auf das Bild klicken. Das Topping sind die Käsestreusel.
Hier geht’s entlang zum zweiten Teil der Reise, auf die Galapagos Inseln

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